Flüchtlingsaufnahme kontrovers
Buch zum Projekt Zivilgesellschaftliches Engagement des SI und der Hochschule Osnabrück
Die Neuerscheinung „Flüchtlingsaufnahme kontrovers“ beschäftigt sich mit Motiven und Zielen von Engagierten im Rahmen der Flüchtlingsthematik und stellt damit einen wichtigen Beitrag für die Engagementforschung dar. Das Buch ist der erste von insgesamt zwei Bänden zu dem Forschungsprojekt „Zivilgesellschaftliches Engagement“. Das Projekt wird finanziert von dem Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD (SI). Die empirische Forschung für den ersten Band erfolgte durch das Projektteam der Hochschule Osnabrück.
Die Autorin Prof. Dr. Christel Kumbruck und die Autoren Maik Dulle und Marvin Vogt geben Einblicke in die Denkwelten und Tätigkeiten von Engagierten. Sie gehen der Frage nach, warum sich einige Menschen für die Unterstützung von Flüchtlingen engagieren, während andere sich für die Verschärfung der Flüchtlingspolitik einsetzen. Vom Forschungsteam der Hochschule Osnabrück wurden deutschlandweit Interviews mit Engagierten, die unterschiedliche Positionen vertreten, geführt. Die Ergebnisse werden in einem psychologischen Kontext betrachtet. Es wird deutlich, dass verschiedene Strategien für den Umgang mit Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Flüchtlingsthematik verwendet werden. Die Befragten eint der Wunsch nach einem fairen Dialog, der allerdings durch negative Erfahrungen und Vorurteile erschwert wird. Neben den offensichtlichen Divergenzen zwischen den beiden gegenübergestellten Engagementorientierungen werden Ähnlichkeiten und auch Dialogmöglichkeiten aufgezeigt.
„An diese auf Interviews basierende Untersuchung schließen quantitative Erhebungen an, welche wir im Rahmen unserer Jahrestagung im September 2020 in Berlin vorstellen werden“, stellt der Direktor des SI, Prof. Dr. Georg Lämmlin, in Aussicht. Die geplante Tagung zur im Buch vorgestellten qualitativen Untersuchung musste aufgrund der derzeitigen Veranstaltungsbeschränkungen auf das kommende Frühjahr 2021 verschoben werden.
Über das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD (SI):
Das SI ist am 1. Oktober 2004 aus der Zusammenführung des Sozialwissenschaftlichen Instituts in Bochum (SWI) mit dem Pastoralsoziologischen Institut der Landeskirche Hannovers hervorgegangen.
Das SI begleitet und kommentiert aktuelle Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft und es forscht, publiziert und referiert über Gegenwart und Zukunft sozialer Gerechtigkeit, wobei Perspektiven von Kirche und Religion in der Gesellschaft beleuchtet werden. Weiteres unter www.si-ekd.de.
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