Geld, Genossenschaften, Nachhaltigkeit, Wirtschaftsethik

Reformation HEUTE: 4 neue Themenhefte
Informationen zu den jetzt produzierten Broschüren:
Gustav Horn vermittelt in der Broschüre „Geld“ anschaulich die Funktionen des Geldes als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel. Geld treibt den Kapitalismus an und ist gleichzeitig doch nur ein Medium, das die wirtschaftliche Interaktion erleichtert. Der Autor beschreibt die Wirtschaftswelt zu Zeiten der Reformation und setzt sich mit Luthers Beziehung zum Geld und zum Zins − nicht zuletzt aus aktuellen Gründen − auseinander. In dem Kapitel „Geld und Glaube“ wird mit Rückgriff auf die historische Entwicklung deutlich, dass Geld und Glaube auf vielfältige Weise miteinander verbunden sind. In dem folgenden Kapitel geht es um „Kredit und Zinsen als Steine des Anstoßes“. Abschließend geht es um aktuelle Krisen, um die inhärente Instabilität des Kapitalismus und die Frage, welche Erkenntnisse aus dem „lutherischen“ Umgang mit dem Markt zu ziehen sind.
Apl. Prof. Gustav Horn ist Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans Böckler Stiftung.
Genossenschaftliche Zusammenschlüsse sind ein Grundphänomen menschlichen Zusammenlebens. Michael Klein geht in der Broschüre „Genossenschaften“ auf die ökonomische Orientierung, die geistliche Gemeinschaft, wirtschaftliche Verflechtung und binnenzentrierte tendenzielle Abgeschlossenheit ein. Der Historiker beschreibt die Entwicklung von den Bruderschaften, deren Gemeinschaftsegoismus Martin Luther kritisierte, über die Hutterer bis hin zu protestantischen Neuansätzen. Johann Hinrich Wicherns Ansatz der „Inneren Mission“ wird vorgestellt, ebenso das Wirken von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der sich als Pionier des modernen ländlichen Genossenschaftswesens einen Namen gemacht hat.
Prof. Dr. Dr. Michael Klein ist evangelischer Pfarrer und Historiker. Er lehrt Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg.
Was haben der moderne Nachhaltigkeitsdiskurs und Martin Luther gemeinsam? Wenig, so scheint es. Luther lebte in einer Zeit, in der es noch keinen Klimawandel gab und die Industrialisierung noch nicht begonnen hatte. Jörg Hübner gelingt es in der Broschüre „Nachhaltigkeit“ Luthers Impulse zur Schöpfungslehre herauszuarbeiten. Der Autor liefert somit einen wichtigen Anknüpfungspunkt zum Nachhaltigkeitsdiskurs in christlicher Perspektive. In einem Kapitel werden die Strategien Konsistenz, Effizienz und Suffizienz erläutert, abschließend wird auf „Nachhaltigkeit heute“ eingegangen und auf den kulturellen Wandel im 21. Jahrhundert.
Prof. Dr. Jörg Hübner ist Geschäftsführender Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll und lehrt Sozialethik und Systematische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum.
In der Broschüre „Wirtschaftsethik“ geht es um das Luther’sche Ökonomieverständnis im Kontext seiner Ökonomiekritik und deren Konsequenzen für die Wirtschaftsethik und das Management der Gegenwart. Was ist aus den Deutungskonstanten seines, auf eine „Theologie der Wirtschaft“ abzielenden, Ökonomieverständnisses für heute zu lernen? Welche Konsequenzen und theoretischen sowie konzeptionellen Orientierungspunkte einer modernen, global orientierten evangelischen Wirtschaftsethik lassen sich hieraus herleiten? Was bedeutet das für die gegenwärtigen Herausforderungen und Aufgaben des Managements und der Unternehmensführung? Was gewinnt eine organisationale Ethik dann, wenn sie die kollektive Form der „Unternehmung“ programmatisch ernst nimmt und wenn sie das Wesen der Firma als moderne Form des Wirtschaftens, konsequent in den Blick nimmt?
Prof. Dr. habil. Josef Wieland ist Inhaber des Lehrstuhls für Institutional Economics, Organisational Governance, Integrity & Transcultural Management an der Zeppelin Universität Friedrichshafen und Vorsitzender des Vorstandes des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE).