Armut in Kirchengemeinden
Untersuchung in 14 Kirchengemeinden in Deutschland.
Wie werden Armut und Arme wahrgenommen?
Ziel des von Heinrich Grosse durchgeführten Forschungsprojektes “Armut als Herausforderung für Kirchengemeinden” war es, die Ansätze, Konzepte und Erfahrungen evangelischer Kirchengemeinden zu untersuchen, die Armutslagen und Arme wahrzunehmen und zu versuchen, auf diese Herausforderung zu antworten. Für das Forschungsprojekt wurden 14 Kirchengemeinden ausgewählt; der Norden, der Osten, der Westen und der Süden Deutschlands sind dabei vertreten. Da es vor allem Kirchengemeinden in sozialen Brennpunkten von Großstädten sind, die auf Armutslagen reagieren, stammen acht der untersuchten Gemeinden aus dem großstädtischen Bereich. Die übrigen sechs Gemeinden sind dem Typus Kleinstadt- oder Mittelstadt-Gemeinde zuzurechnen, wobei zwei von ihnen den Mittelpunkt eines ländlichen Raumes (in Ost- bzw. Westdeutschland) bilden. Die konkrete Auswahl der Gemeinden erfolgte aufgrund von Gesprächen mit Expert*innen (wie Kirchenkreissozialarbeiter*innen und Diakoniepastor*innen) und von Hinweisen in der Literatur zum Thema.
Da es beim Thema Armut immer auch um Fragen der sozialen Exklusion bzw. Inklusion geht, war eine zentrale Frage der Untersuchung: Wie wird in der Arbeit der untersuchten Kirchengemeinden die soziale Ausgrenzung von Armen (zumindest partiell) überwunden, und inwieweit gelingt eine Inklusion in die jeweilige Kirchengemeinde?
Publikation:
Projektlaufzeit: 2006 – 2007
Weitere Publikationen:
Grosse, Heinrich (2011), Von einer Kirche für die Armen zu einer Kirche mit den Armen? In: Johannes Eurich/ Florian Barth/ Klaus Baumann/ Gerhard Wegner (Hg.): Kirchen aktiv gegen Armut und Ausgrenzung. Theologische Grundlagen und praktische Ansätze für Diakonie und Gemeinde. Stuttgart, Kohlhammer, 309-328. ISBN: 978-3170212374
Grosse, Heinrich (2010), Kirchen können etwas gegen Armut und Ausgrenzung tun!, Pastoraltheologie 99,1, Göttingen, Vandenhoeck&Ruprecht, 18-38.