Re-Sozialisierung der Religion? Die Rolle der Kirchen in inklusiven Sozialräumen
Gerhard Wegner, Re-Sozialisierung der Religion? Die Rolle der Kirchen in inklusiven Sozialräumen, Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik, 2019, 1-30, DOI 10.1007/s41682-019-00045-6
http://link.springer.com/article/10.1007/s41682-019-00045-6
Das (Wieder-)Erwachen des Interesses der Kirchen und ihrer sozialen Dienstleister Caritas und Diakonie in Deutschland am Engagement im lokalen Gemeinwesen i. S. einer „Sozialraumorientierung“ ist bemerkenswert. Während die Kirchen im rein religiösen Bereich an Zustimmung verlieren und die Frequenz entsprechender Kommunikationen, zusammen mit den Mitgliederzahlen, weiter zurück geht, scheint das Interesse an ihrem sozialen Engagement sogar wachsend zu sein. Die Kirchen reagieren auf diese Weise auf Veränderungen in der Leistungserbringung des Sozialstaates, die den Interessen der Bürger an lebensweltnahen sozialen Diensten entgegenkommen und zugleich den Aufwand für soziale Dienstleistungen reduzieren wollen. Die für den deutschen sozialen Entwicklungspfad schon immer wichtige Schnittstelle der Kirchen zum Sozialstaat gestaltet sich so neu. Gleichzeitig verändert sich die Sozialgestalt der Religion. Der vorliegende Beitrag, der sich vorrangig auf die protestantische Kirche in Deutschland bezieht, zeichnet diese Entwicklungen nach und fragt nach der Bedeutung einer neuen (aber eigentlich ganz alten) Fusion von Religion und Social Care.