Welche Unterschiede zwischen Ost und West gibt es?
„Die Bevölkerung in Ostdeutschland ist in jeder Hinsicht deutlich weniger religiös als die in Westdeutschland. Verblüffend ähnlich ist hingegen der Anteil der Bevölkerung, der in den letzten zwölf Monaten Kontakt zu einer kirchlichen Einrichtung hatte. Das bedeutet, dass die soziale Reichweite der Institution Kirche auch in Ostdeutschland beachtlich ist und sich nicht unerheblich von der dort geringen Kirchlichkeit und Religiosität entkoppelt hat.“
„Ostdeutsche Evangelische weisen im Vergleich zu westdeutschen Evangelischen heute ein konsistent und deutlich höheres Maß an Kirchlichkeit und Religiosität auf. In Ostdeutschland stehen vergleichsweise religiöse Kirchenmitglieder einer extrem säkularen Umwelt gegenüber, in Westdeutschland hingegen sind sich Kirchenmitglieder und Nicht-Kirchenmitglieder ähnlicher. Die neuen Ost-West-Differenzen kommen vorwiegend dadurch zustande, dass unter den Kirchenmitgliedern der Westen deutlich absackt und sich im Osten nicht viel verändert. Schreibt man hinsichtlich der Mitgliederzahlen die in Westdeutschland zu beobachtenden Trends fort, dann werden die Kirchen in Westdeutschland um das Jahr 2040 herum, also bereits in 15 Jahren, auf dem Niveau angekommen sein, das die Kirchen in Ostdeutschland im Jahr 1990 im Ergebnis der DDR-Zeit hatten.“