Kirche, Gewerkschaften und Umweltverbände plädieren für Umgestaltung

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Statt Konkurrenz Kooperation – statt Egoismus Gemeinwohl

Wir müssen und wir können uns ändern, das ist eine der Kernbotschaften des Transformationskongresses 2012. Nachhaltig handeln, Wirtschaft neu gestalten und Demokratie stärken, darum ging es in Berlin am 8. und 9. Juni. 895 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland diskutierten engagiert mit Expertinnen und Referenten, Politikern und Jugendlichen wie Antworten und Lösungen auf ökologische Krise, Finanz- und Schuldenkrise, Krise der Arbeit bis hin zur Ernährungskrise gefunden werden können.

Kirche, Gewerkschaften und Umwelt-/Naturschutzverbände organisierten erstmals einen Kongress – und dies mit dem Ziel, die Debatte anzustoßen und zu intensivieren. Eingeladen hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB),  “Brot für die Welt”, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD (SI) und der Deutsche Naturschutzring (DNR). “Dieser Kongress hat Neuland betreten. Er hat das Tor für ein neues gesellschaftliches Transformationsbündnis weit aufgestoßen, das Energien mobilisieren kann, die für den Übergang in eine zukunftsfähige, solidarische und klimafreundliche Weltgesellschaft notwendig sind”, sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von “Brot für die Welt”. Die Herausforderung ist gewaltig: Wie kann in den Grenzen der planetarischen Tragfähigkeit ein gutes Leben für alle Menschen Wirklichkeit werden?

Die Zusammenarbeit zwischen Kirchen, Gewerkschaften und Umweltverbänden soll fortgeführt werden. “In Zukunft”, so Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, “gehören auch Unternehmen mit an den Tisch”. Statt Konkurrenz und Abschottung sei Kooperation gefragt. “Gute Arbeit der Zukunft” war ein Thema eines der acht Workshops. “Wir brauchen Stabilität in den Arbeitsbeziehungen mit garantierten Optionalitäten für Fortbildung und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie”, sagte Gerhard Wegner. Nachhaltig zu arbeiten bedeute, seine Fähigkeiten schöpferisch und solidarisch zugleich einsetzen zu können. Für Hans Diefenbacher, stellv. Leiter der FEST und Beauftragter des Rates der EKD für Umweltfragen, hat der Kongress gezeigt, dass von ausschlaggebender Bedeutung ist, welchen Stellenwert unsere Gesellschaft wirtschaftlichem Wachstum einräumt. “Zukunftsfähig kann unsere Gesellschaft nur werden, wenn sie sich vom Wirtschaftswachstum unabhängig macht”, so Diefenbacher.

Konsens war in Berlin, dass es bei der notwendige Umgestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft um mehr Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit gehen müsse. “Junge Menschen werden diese Welt verändern, wir müssen sie dabei unterstützen. Die Jugend ist nicht die Zukunft, die Jugend lebt jetzt – sie braucht unser Empowerment”, sagte Olav Fykse-Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen. Er mahnte an, bei den Transformationsdebatten das Thema “Frieden sichern” nicht zu vergessen.

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