Aktuelle Ausgabe SI KOMPAKT

Nah dran? Prosoziale Handlungspraxis und Relevanz sozialer Themen in der Bevölkerung
Hannover. Im aktuellen SI KOMPAKT stellt OKR’in Petra-Angela Ahrens aus dem Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD (SI) heraus, dass das Reden über Soziales auch an das eigene soziale Handeln gekoppelt ist. Es wurde u. a. der Frage nachgegangen, ob sich Menschen, denen die sozialen Belange in unserer Gesellschaft wichtig sind, auch selbst stärker mit Spenden bzw. zivilgesellschaftlichen Aktivitäten einbringen.
Ahrens untersucht im dritten Auswertungsteil der SI KOMPAKT-Reihe „Nah dran? Diakonie aus Sicht der Bevölkerung – Trends und neue Perspektiven aus einer bundesweiten Repräsentativbefragung“ die „Prosoziale Handlungspraxis und Relevanz sozialer Themen in der Bevölkerung“.
Zentrale Studienergebnisse sind:
- Die Gesprächshäufigkeit zu sozialen Themen und auch die Breite der sozialen Kontexte, in denen solche Gespräche geführt werden, sind bedeutende Faktoren für die eigene prosoziale Handlungspraxis (= Spenden, zivilgesellschaftliches Engagement).
Informelle Netzwerke (u. a. Familie, Freunde, Kollegium, Nachbarn) erweisen sich damit als wichtiger kommunikativer Anker für den gesellschaftlich unverzichtbaren Einsatz der Bevölkerung im sozialen Handlungsfeld. - Für die Wahrnehmung von Kirche und Diakonie sind diese informellen Netzwerke bedeutsam, denn es zeigt sich, dass das eigene Handeln der Befragten die Aufmerksamkeit für deren gesellschaftlich-soziales Engagement stärken kann.
- Wie schon bei den Bewertungen der Diakonie (Teil I), der Relevanz sozialer Themen und dem wahrgenommenen Engagement von Diakonie und Kirche (Teil II) ist die subjektive Religiosität auch bei der prosozialen Handlungspraxis zu veranschlagen.
Es sind insbesondere die hochidentifizierten Kirchenmitglieder, die im Vergleich zu anderen häufiger spenden bzw. sich zivilgesellschaftlich engagieren.
Das SI veröffentlicht regelmäßig die Reihe SI KOMPAKT zu aktuellen Forschungen und Fragestellungen. Gleichermaßen fundiert wie allgemein verständlich bietet sie einen Überblick zu Themen aus den Bereichen Kirchensoziologie und Sozialethik.
Link zum SI KOMPAKT Nr. 1*2020
Über das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD (SI):
Das SI ist am 1. Oktober 2004 aus der Zusammenführung des Sozialwissenschaftlichen Instituts in Bochum (SWI) mit dem Pastoralsoziologischen Institut der Landeskirche Hannovers hervorgegangen.
Das SI begleitet und kommentiert aktuelle Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft und es forscht, publiziert und referiert über Gegenwart und Zukunft sozialer Gerechtigkeit, wobei Perspektiven von Kirche und Religion in der Gesellschaft beleuchtet werden. Weiteres unter www.si-ekd.de.
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