CONTOC-Ergebnisse
Studie belegt: Kirche hat kreativ auf ersten Lockdown 2020 reagiert
Digitale Gottesdienstformate und auch Seelsorge-Angebote sind im ersten Lockdown 2020 auf kreative Weise angeboten und genutzt worden. Das ist eines der Ergebnisse der Befragung von Pfarrpersonen im Rahmen der Churches-Online-in-Times-of-Corona-Studie (https://contoc.org). Die Studie gibt Einblicke in verschiedene Bereiche kirchlichen Handelns während der Corona-Pandemie. Die zentralen Studienergebnisse von CONTOC Deutschland für die evangelische und katholische Kirche wurden am 13. April 2021 im Rahmen einer Online-Tagung vorgestellt. Nun finden sich die zusammengefassten Ergebnisse zu den Bereichen Gottesdienst, Seelsorge, Diakonie, Bildung, Rollenverständnis und zum Umgang mit den pandemiebedingten Herausforderungen online auf https://contoc.org/de/ergebnisse-contoc-de/. Dazu zählen:
- Dreiviertel der Befragten sehen in digitaler Kommunikation Chancen auch für die Kirche, ebenso viele sind selbst persönlich oder beruflich in sozialen Medien aktiv.
- Die Gestaltung digitaler Gottesdienstformate wurde deutlich an Erwartungen und Bedürfnissen ausgerichtet und ließ eine aktive Mitgestaltung zu.
- Seelsorge fand auch während des ersten Lockdowns 2020 in breitem Umfang statt, beispielsweise im Rahmen von Trauerbegleitung, insbesondere via Telefon, aber auch Online.
- Im Bereich von gemeindlicher Bildung wurde E-Learning etwa im Rahmen der Konfirmand:innen-Arbeit erst aufgebaut.
- Unter den evangelischen Pfarrpersonen zeigt sich, dass die Unterstützung gerade durch die mittlere Ebene der eigenen Kirche geschätzt wurde.
- Handlungsbedarf wird stark bei der Weiterbildung in digitaler Kommunikation und deren theologischer Reflexion gesehen.
Einer der beteiligten Forschenden, Prof. Dr. Georg Lämmlin (Direktor des SI), über die CONTOC-Studie: „Durch den Blick auf die Befragungserbnisse wird deutlich, wie stark die Pfarrpersonen auf die Krise kreativ mit neuen Kommunikationsangeboten reagiert haben, bei den Gottesdiensten, aber auch in dem medial bisher weniger betrachteten Handlungsfeld der Seelsorge.“
Das CONTOC-Team wird sich voraussichtlich auch in diesem Jahr mit dem Umgang in Gemeinden mit der Pandemie beschäftigen, um die Herausforderungen, aber auch Chancen im kirchlichen Leben sichtbar zu machen.
Die verantwortliche Leitung von CONTOC-Deutschland liegt bei Prof. Dr. Ilona Nord (Universität Würzburg), Prof. Dr. Wolfgang Beck (Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen) und Georg Lämmlin (Sozialwissenschaftliches Institut der EKD [SI]). Aus dem SI sind außerdem Dr. habil. Hilke Rebenstorf und Dr. Gunther Schendel beteiligt.
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