VI. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung
Die Daten der VI. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) wurden im vierten Quartal 2022 durch Interviews mit über 5.000 Befragten und etwa 500 Einzelfragen erhoben. Erstmals bei einer KMU werden dabei nicht nur evangelische Kirchenmitglieder und Konfessionslose befragt, sondern auch katholische Personen und Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften. Die Ergebnisse werden also repräsentativ sein für die gesamte in Deutschland lebende Bevölkerung ab dem 14. Lebensjahr und sie ermöglichen Vergleiche zwischen Mitgliedern verschiedener Konfessionen sowie Konfessionslosen.
Ziel der regelmäßigen Untersuchungen ist es, neuere Trends in der Kirchenmitgliedschaft frühzeitig zu erkennen und zu verstehen und damit auch Prognosen zu den voraussichtlichen weiteren Entwicklungen abzuleiten. Somit besitzt die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung eine hohe strategische Relevanz für die EKD.
Schwerpunkte und Neuerungen
- • Befragung evangelischer Kirchenmitglieder und (erstmals) auch katholischer Kirchenmitglieder für einen umfassenden Vergleich der Einstellungen und Erwartungshaltungen gegenüber der Kirche
- • Befragung repräsentativ ausgewählter Konfessionslose sowie Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften (entsprechend ihrem jeweiligen Anteil in der Gesamtbevölkerung)
- • Räumlich differenzierte Auswertungen
- • Untersuchung von unter anderem Gottesdienstbesuch, Kirchenaustritte, Taufen oder Konfirmationen und Firmungen
- • Untersuchung von religiösen Prägungen in der Kindheit (zum Beispiel Gespräche über Religion in der Familie, Kontakte zu kirchlichen Institutionen)
- • Erstmals Untersuchung zu Einstellungen und Erfahrungen zum Religionsunterricht an Schulen
- • Gesellschaftliche Themen wie Umweltbewusstsein, Corona-Pandemie
- • Datenerfassung zum ehrenamtlichen Engagement
- • Untersuchung von Reformerwartungen von Kirchenmitgliedern an ihre Kirche und auch von Finanzierungsmodellen der Kirchen
- • Betrachtung von Trends religiös-kirchlichen Wandels (zum Beispiel Wertewandel, allgemeines Vertrauen in Institutionen oder Mitmenschen)
Über die detaillierten inhaltlichen Schwerpunkte der VI. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung informiert folgender Aufsatz:
Wunder, Edgar (2022): Ausblick auf die VI. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD im Herbst 2022. In: Georg Lämmlin (Hrsg.): Zukunftsaussichten für die Kirchen. Beiträge zum 90. Geburtstag von Karl-Fritz Daiber. Nomos Verlag, Baden-Baden, S. 275–280.
Veröffentlichungen
Die umfangreichen Auswertungen werden seit Ende 2023 in mehreren Bänden veröffentlicht. Neben dem Kernprojekt der repräsentativen Befragung wird es auch verschiedene qualitative Begleitstudien sowie eine umfassende Auswertung amtlicher kirchenstatistischer Daten geben.
Beteiligung und wissenschaftlicher Beirat
Erstmals wird die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD auch mit Unterstützung und Beteiligung der Deutschen Bischofskonferenz der katholischen Kirche durchgeführt. Diese Zusammenarbeit stellt einen wesentlichen Mehrwert im Vergleich zu früheren KMUs dar.
Die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der VI. KMU wird durch einen wissenschaftlichen Beirat begleitet, in dem folgende Personen mitwirken:
- Petra-Angela Ahrens (Referentin am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD in Hannover)
- Dr. Katharina Alt (Abteilungsleiterin für Sozialstatistik bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau)
- Prof. Dr. Reiner Anselm (Professor für Systematische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Christian Fuhrmann (Gemeindedezernent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland)
- Dr. David Gutmann (Kompetenzzentrum Kirchenmitgliedschaft und Kirchensteuer der Katholischen Hochschule Freiburg)
- Dr. Horst Gorski (Vizepräsident im Kirchenamt der EKD)
- Daniel Hörsch (Sozialwissenschaftlicher Referent bei midi Berlin)
- Prof. Dr. Wolfgang Ilg (Professor für Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg)
- Dr. Dr. h. c. Volker Jung (Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau)
- Prof. Dr. David Käbisch (Professor für Religionspädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt/Main)
- Prof. Dr. Dr. Dr. Klaus Kießling (Professor für Religionspädagogik und Pastoralpsychologie an der Philosophisch-theologischen Hochschule St. Georgen)
- Dr. Tobias Kläden (stellv. Leiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral in Erfurt)
- Christian Kopp (Regionalbischof der evangelisch-lutherischen Kirche für München und Oberbayern)
- Prof. Dr. Georg Lämmlin (Direktor des Sozialwissenschaftliches Institut der EKD in Hannover)
- Prof. Dr. Maren Lehmann (Professorin für Soziologie an der Zeppelin Universität Friedrichshafen)
- Charlotte Ludemann (Abteilung Statistik der EKD in Hannover)
- Prof. Dr. Jan Loffeld (Professor für Praktische Theologie an der Universität Tilburg/Niederlande)
- Prof. Dr. Kristin Merle (Professorin für Praktische Theologie an der Universität Hamburg)
- Dr. Fabian Peters (Forschungszentrum Generationenverträge der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong (Professorin für Praktische Theologie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel)
- Prof. Dr. Johanna Rahner (Professorin für Katholische Theologie an der Universität Tübingen)
- Prof. Dr. em. Detlef Pollack (Professor für Soziologie an der Universität Münster)
- Prof. Dr. Jörg Stolz (Professor für Soziologie an der Universität Lausanne/Schweiz)
- Dr. Johannes Wischmeyer (Leiter der Abteilung „Kirchliche Handlungsfelder“ im Kirchenamt der EKD, Hannover)
Kontakt
Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD koordiniert alle mit der VI. KMU in Zusammenhang stehenden Arbeiten und übernimmt einen Großteil der Auswertungen.
Ihre Zuständigen Ansprechpartner für die KMU sind: